Heinze: „Ich hatte Lust auf eine neue Herausforderung“
U20-Vizeweltmeisterin Karoline Heinze zieht es ans College in die USA. Die 19-jährige Mittelfeldspielerin wechselt dazu vom FF USV Jena an die University of Central Florida. Dort schließt sie sich fußballerisch den UCF Knights an. Trainiert wird die gebürtige Karlsruherin zukünftig von der 110-maligen US-Nationalspielerin Tiffany Roberts Sahaydak, die in ihrer aktiven Laufbahn Olympiasiegerin (1996) und Weltmeisterin (1999) wurde. Wir hatten kurz die Gelegenheit, uns vor ihrem Abflug in Richtung Amerika noch einmal mit Karoline Heinze zu unterhalten.
Karoline, wann fliegst du in die USA und freust Du Dich schon auf die neue Herausforderung?
Heinze: Ich werde voraussichtlich Anfang August in Richtung USA/Florida starten. Die Vorfreude ist riesig und ich kann es wirklich kaum erwarten, das Leben am College in Orlando kennenzulernen.
Welche Argumente haben dich dazu bewogen, das Studium bzw. den College-Sport der Frauenfußball-Bundesliga vorzuziehen?
Mit 19 Jahren verfüge ich bereits über vier Jahre Bundesligaerfahrung und kann auf 50
Erstligaspiele zurückblicken. Nach erfolgreichem Ablegen des Abiturs, habe ich Lust auf eine neue Herausforderung, sowohl im sportlichen, als auch im privaten Bereich.
In den Jugendauswahlmannschaften der USA spielen ja hauptsächlich College-Spielerinnen. Welchen Eindruck hattest du von ihnen, wenn du mit der deutschen Auswahl gegen sie gespielt hast?
Auswahlspielerinnen der US-Teams sind mir bei allen internationalen Turnieren durch ihre robuste Spielweise und ihre hervorragende Athletik aufgefallen. Spiele gegen die USA waren immer Highlights und gleichzeitig eine große Herausforderung für uns. Unvergessen ist die Niederlage unseres U20-Teams gegen die USA im WM-Finale in Tokio 2012.
Mit welcher Erwartungshaltung gehst du in den College-Fußball?
Ich möchte die Spielweise der Amerikanerinnen kennen und spielen lernen. Ich bin auf neue Trainer und deren Methoden gespannt und versuche mich, fernab vom Druck der Frauenfußball-Bundesliga, auch mental zu stärken.
Wie nimmt der DFB Deine Entscheidung für einen Auslandsaufenthalt auf?
Die Teilnahme an der U20-WM in Japan war für mich das größte Ziel, seit dem ich das erste Mal zu einem DFB-Lehrgang eingeladen wurde. Natürlich ist es nach wie vor mein Traum, irgendwann einmal in der A-Nationalmannschaft zu spielen. Aber im Moment merke ich, dass ich mich dafür fußballerisch und psychisch weiterentwickeln muss.
Wie lange möchtest du in den USA bleiben und möchtest du danach wieder in der Bundesliga spielen?
Ich sehe meine Zukunft ganz klar in der Bundesliga in Deutschland. Aber auf einen ganz konkreten Zeitraum in Orlando kann und will ich mich heute noch nicht festlegen.
Dieser Beitrag ist in Kooperation mit Monaco Sports im Rahmen der Artikelreihe „Fußballstipendium in den USA“ entstanden.
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