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 17.12.2014

Framba.de - Das Portal für Frauenfußball

Die Zeit in den USA hat mich weitergebracht

Heidelberg. 

Aufstrebende Nachwuchsfußballerinnen, die ins Ausland wechseln, verschwinden bisweilen aus dem Fokus der deutschen U-Nationalmannschaften. Lena Petermann vom SC Freiburg hat in diesem Jahr hingegen eindrucksvoll das Gegenteil bewiesen. Als Spielerin des Hamburger SV wechselte sie im Sommer 2012 dank eines Sportstipendiums in die USA an die University of Central Florida. Dort kickte sie u.a. mit der ehemaligen Jenaerin Karoline Heinze bis 2014 für die UCF Knights. Und zunächst ging tatsächlich alles den „gewohnten" Gang: Mit ihrem Wechsel verschwand die Offensivspielerin prompt aus dem Aufgebot der deutschen Nachwuchsteams.

Doch dann feierte Petermann im März 2014 beim U20-Turnier von La Manga ihr überraschendes Comeback. Plötzlich war die gebürtige Otterndorferin wieder dabei - und sie spielte sich schnell in die erste Elf. Bei der U20-WM im Sommer, bei der Deutschland in Kanada den Titel holte, war sie mit sechs Einsätzen und drei Toren eine der auffälligsten Spielerinnen.

 

Angebote aus der Frauen-Bundesliga ließen daher nicht lange auf sich warten. Petermann, die ursprünglich noch bis zu ihrem Uni-Abschluss in den USA bleiben wollte, entschied sich daraufhin für einen Wechsel zum SC Freiburg. Und auch diese Entscheidung erwies sich als goldrichtig. In der Allianz Frauen-Bundesliga kam sie bisher zehnmal für die Breisgauerinnen zum Einsatz. Zudem wurde sie zuletzt von Bundestrainerin Silvia Neid sogar zu den DFB-Frauen eingeladen. Ihren Wechsel ans US-College betrachtet die 20-Jährige deshalb als Karrieresprungbrett. Das verrät sie zumindest in unserem Interview.

Hättest du gedacht, dass der College Fußball ein Sprungbrett für die Bundesliga sein kann?
Petermann: Ich wusste, dass der Frauenfußball in Amerika sehr angesehen ist und gut gefördert wird. Deshalb war mir klar, dass mir die Zeit am College weiterhelfen wird - vor allem im Bereich Kraft und Zweikampfstärke. Dies sind natürlich wichtige Faktoren, die man braucht, um in der Bundesliga spielen zu können.

 

Wie lief der Kontakt mit dem DFB ab, obwohl du in Amerika Fußball gespielt hast?
Der Kontakt ist eigentlich erst so richtig wieder am Anfang des Jahres entstanden. Meine College-Trainerin, Tiffany Roberts Sahaydak, kennt DFB-Trainerin Maren Meinert ein bisschen, da die beiden früher einmal gegeneinander gespielt haben. Tiffany hat sie dann kontaktiert und von meinen Leistungen erzählt. Maren Meinert war sehr offen und hat mich zum Turnier nach La Manga eingeladen. Ab da war ich wieder in der Mannschaft.

Würdest du deutschen U-Nationalspielerinnen eine (begrenzte) College-Zeit empfehlen?
Ja, denn mich hat es weitergebracht, nicht nur auf dem Platz, sondern auch persönlich. Man sollte natürlich darauf achten, dass die Unimannschaft eine gewisse Qualität hat, also unter den Top 25 sein sollte, damit man weiter auf hohem Niveau spielt.

Welche Werte und Spieleigenschaften hast du in den USA gelernt, die du so aus Deutschland nicht kanntest und dir jetzt in der Bundesliga helfen?
Wie ich schon gesagt habe, ist der amerikanische Fußball eher geprägt von intensivem Kampf und weniger basierend auf Taktik. Ich habe an Kraft zugelegt und dadurch ist mein Zweikampfverhalten denke ich auch besser geworden. Davon kann ich jetzt profitieren.

 

Wie vergleichst du die sportlichen Einrichtungen und Möglichkeiten der UCF mit dem eines Bundesligisten?
Die sportlichen Einrichtungen an der UCF waren Top. Es war alles nah beisammen, optimale Trainings- und Spielbedingungen, viele Physiotherapeuten, gut ausgebildete Fitnesstrainer, Krafträume oder Wärme- und Kältebecken zur Regeneration. Wir hatten sogar ein Indoor-Field, so dass wir auch bei schlechten Wetterverhältnissen optimal trainieren konnten.

Wie kann man sich das Training an der UCF vorstellen?
Das Training war nicht sonderlich anders, als in Deutschland. Wir haben allerdings weniger taktische Sachen trainiert. Wir haben jeden Tag einmal trainiert. Hinzu kamen noch zwei bis drei Krafteinheiten am Morgen.

Wie war die Erfahrung für dich mit Olympiasiegerin und Weltmeisterin Tiffany Roberts Sahaydak als Trainerin zusammenzuarbeiten?
Ich bin sehr froh, dass ich sie als Trainerin hatte. Durch Ihre offene und liebevolle Art habe ich mich sehr wohl gefühlt. Sie sucht viel Kontakt zu ihren Spielerinnen und dieses positive Verhältnis hat sich auch auf dem Platz gezeigt.

Hypothetisch gedacht: Welchen Platz würdest du einem College Top-Team wie der „Florida State University" in der Bundesliga zutrauen?
Ich denke eine Mannschaft wie Florida State oder UCLA würden mit Sicherheit im Mittelfeld der Tabelle landen.

Was hat dir am meisten an der US-Zeit gefallen?
Mir hat die Kombination aus Uni und Sport sehr gefallen. Als Student-Athlete hatte man aufgrund von Fehltagen keine Probleme, da der Unisport auch von akademischer Seite sehr unterstützt wurde. Allgemein hat mich die Atmosphäre beeindruckt, zum Beispiel bei einem Football- oder Baseballspiel.